Viele Dackel sind deutlich zu dick

Das Gewicht des Dackels ist mitentscheidend für seine Gesundheit

80% der Hunde - aller Rassen - sollen übergewichtig sein, sehr viele Dackel die ich treffe, sind zu dick und das hat 

schlimme Konsequenzen. Das Gewicht bringt grosse Gefahren für die Wirbelsäule, das Risiko von Bandscheibenvorfällen steigt enorm. Schon 20% Uebergewicht reichen, um die Entstehung von Krankheiten wie Diabetes mellitus, Arthritis, Nierensteinen oder Herzerkrankungen zu fördern.

Zuviel Gewicht hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Gesundheit unserer vierbeinigen Freunde, ihre Lebensfreude und Lebensqualität, es kann auch ihre Lebenserwartung deutlich verkürzen.

Es liegt in der Verantwortung des Halters, der seinen Hund liebt, ihn korrekt zu ernähren und dafür zu sorgen, dass er ein normales Gewicht für seine Rasse hat. Eve (links) ist ein muskulöser Standard mit perfektem Gewichtsverhältnis.

Wieviel soll mein Dackel wiegen?

Die Frage höre und lese ich oft, meine Antwort darauf ist immer gleich: « Ich bin weiblich, Ende 40, wieviel soll ich wiegen? »  Schwierig nicht wahr, ohne die Grösse, die Sportlichkeit, die Statur zu kennen. Ich könnte 60 kg wiegen und zu dick sein, oder aber 65 kg sportliche Muskeln und ein Sixpack auf die Waage bringen. Selbst jemand, der mir gegenüber steht, kann es schwer einschätzen.

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Fazit

die Waage können Sie als Messmittel komplett vergessen, daran kann keiner erkennen, ob der Dackel zu dick ist oder auch nicht. So kenne ich Standarddackel, die mit 12 kg extrem schlank sind, allerdings gross und muskulös. Andere sind mit 10 kg deutlich übergewichtig. 

Sterilisierte/kastrierte Hunde sind immer dicker, das ist normal?

Sterilisierte/kastrierte Hunde sind nur dann dick, wenn sie falsch/zuviel gefüttert werden, die gegebene Menge ist schlichtweg zu gross und liegt über den Bedürfnissen! Es ist demnach nicht normal, dass sie zulegen, sondern eine Folge falscher Fütterung, diese sollte reduziert werden und zwar auf Lebenszeit, dann bleibt der Hund schlank. Das ist beim Menschen auch nicht anders, wenn der Hormonhaushalt in der Meno- bzw. Andropause auf Sparflamme umgestellt wird, haben Menschen die Wahl zwischen einer Umstellung ihrer Ernährung (indem sie anders und deutlich weniger essen als vorher), oder sie nehmen stark zu. Die fliegende Hündin hierüber ist 2 Jahre jung und wurde mit 9 Monaten sterilisiert. Weil ihr Frauchen sehr auf ihre Ernährung achtet, ist sie rank und schlank, wie ein Dackel es sein sollte. Der kleine Welpe (6 Wochen) ist noch pummelig, das ist der Babyspeck, der schnell weichen wird.

Wie sehe ich, ob mein Dackel zu dick ist? 
Es gibt sehr einfache Möglichkeiten, zu prüfen, ob der Dackel übergewichtig ist

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Ist der Hund links zu dick? Auf den ersten Blick ja…

Erst einmal den Hund von oben betrachten. Ist er von vorne bis hinten gleich breit, keine Taille ist zu sehen? Keine Frage, entweder es handelt sich um eine tragende Hündin (hier handelt sich tatsächlich auf beiden Bildern um die gleiche Hündin, sie ist eigentlich sehr schlank, gut erkennbar daran, dass sie relativ wenig im Brustbereich hat, dafür ist der Bauch kugelrund, sie trägt 6 Welpen), es liegt eine Krankheit vor oder der Hund hat reichlich Uebergewicht, denn der gesunde Dackel hat eine Wespentaille, hinter dem Brustkorb und bis zu den Oberschenkeln ist er deutlich schmaler als im Brustkorbbereich. 

Die endgültige Prüfung über den Futterzustand erfolgt durch die Kontrolle der Fettschicht über den Rippen. Dazu streichelt man beidhändig mit den Fingern beidseitig mit ein wenig Druck über die Rippen. Beim gesundem, normalgewichtigem Dackel sind die Rippen durch die Haut sehr deutlich zu spüren, wie eine alte Rippenheizung. Sie sind einfach zu zählen und auseinander zu halten. Je dicker die Fettschicht, desto weniger werden die Rippen spürbar, sind sie kaum noch oder gar nicht spürbar, ist der Dackel sogar stark übergewichtig. Beim gesundem, normalgewichtigem, Kurzhaardackel und kurzgebliebenem Rauhaar zeichnen sich die Rippen im Sonnenlicht unter der Haut leicht ab, da sie nur wenig durch die Fettschicht abgedeckt sind. Der Hund ist nicht zu dünn sondern genau richtig. Auf dem Bild hierunter rechts sehen Sie eine Zwergin von oben, sie hat genau das richtige Gewicht, d.h. die Fettschicht auf den Rippen ist gering, die Rippen gut tatsbar, die Taille markiert.

Wie kann ich meinem Hund helfen abzunehmen?

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Wie beim Menschen geht das nur über eine Umstellung der Nahrung und mehr Bewegung, dafür geht es deutlich schneller, als bei uns Zweibeinern.

Zuneigung zu seinem Dackel zeigt der Mensch über das Spiel und Streicheleinheiten

Dem Hund zu jeder Gelegenheit Futter in die Schnauze zu schieben ist falsch geleitete Liebe, die sogar krank macht. Nur psychisch kranke Menschen würden dies bei ihren Kindern machen (ja, diese Krankheit gibt es wirklich), doch bei Hunden wird es als « völlig normal » erachtet. 

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Kaninchenteckel Ava (links) ist sehr schlank, das ist völlig normal. KT sind fast so lang wie Zwerge, allerdings viel schmaler, sie wirken schnell überschlank durch den weniger breiten Brustkorb und die sehr schmale Taille (sofern sie Normalgewicht haben, leider haben die meisten eher den Umfang eines Zwerges, wenn nicht sogar mehr und sind viel zu schwer).

Als erstes werden alle sogenannten Leckerlies abgestellt. Es gibt Hunde, die ihre Kalorienration pro Tag vervielfacht sehen, ohne dass sich die Halter Gedanken darüber machen. Also keine gekauften Leckerlies mehr, keine Salami- oder Käsehäppchen (nein, der Hund leidet nicht, wenn er von eurem Frühstück nichts bekommt, aber er leidet garantiert unter seinem Uebergewicht und für seine Erziehung und die Erkennung seines Platzes in der Familie ist dieses Abgabeverhalten sowieso eine Katastrophe), nichts mehr ausserhalb der Mahlzeiten und die werden zweimal täglich gegeben. Selbst die vermeintlich «gesunden », hundegerechten Gaben (heisst, die natürlichen, ohne Mehl, Zucker, Konservierungsstoffe…) sind Kalorienbomben. Im getrocknetem Rindfleisch sind 27% Fett enthalten, ein Hasenohr bringt es auf 22%! 

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Es gibt Menschen, die nicht in der Lage sind, es zu lassen, nebenbei alles mögliche in den Hund reinzuschauffeln. Ob dies ein krankhaftes Verhalten ist, soll jeder für sich entscheiden. Bei solchen hartnäckigen Fällen hat es sich bewährt, die üblicherweise geworfenen Leckerlies durch Stücke von Schlangengurke und Zucchini zu ersetzen. 

Die 12 Jahre alte Chiara rechts sieht auf dem erstem Blick deutlich zu dick aus, ist es jedoch nicht. Chiara ist krank und ihre Organe haben sich stark vergrössert, die Fettschicht auf den Rippen ist völlig normal. Wenn Chiara gegessen hat (sie bekommt sehr leichte Kost), sieht sie aus, als wäre eine Schar Welpen in ihrem Bauch.

Es ist nicht angebracht, dem Hund sogenanntes Diätfutter zu geben, viele Hundehalter berichten sogar, dass ihre Hunde dadurch zugelegt haben. Auch Futter für kastrierte Hunde ist nur für den Hersteller gut, er verdient massiv daran. Wenn Sie wissen wollen, weshalb solche Futter nicht gesund sein können, sehen Sie sich die Inhalte an und lesen Sie unsere umfassende Information zur Zusammensetzung von HundefutterMerke: Hochwertiges Futter mit viel Protein hält länger an als kalorienreduziertes, das nur auf Füllmitteln besteht (gut erkennbar an den hellen, weichen und grossen Haufen, gutes Futter erkennt man leicht an dem, was hinten ausgeschieden wird: kleiner, dunkler, eher fester Kot zeigt an, dass die Nahrung hochwertig ist, sie wird sehr gut verwertet).

Die erste Reduzierung findet schon durch das Weglassen der Nahrungsmittel ausserhalb der Mahlzeiten statt

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Gute Hundefutter enthalten mehr Proteine als Kohlenhydrate und keine chemischen Konservierungsmittel, eines haben alle gemeinsam: die auf den Dosen und Packungen angegebenen Empfehlungen für die Fütterungsmenge sind übertrieben hoch. Damit der Dackel abnehmen kann, wird von dieser Menge gut 30% abgezogen. Viele Mensch denken sofort, wenn sie das Ergebnis im Napf sehen: oh je, sooooo wenig? So wenig ist das nicht: wenn man das Verhältnis zwischen dem Gewicht von Hund und dem eigenem berücksichtigt und das mit der Menge des Futters multipliziert, erkennt man, dass die Hunde eher viel essen, verglichen mit normalen Menschen. 

Beispiel: ein 75 kg schwerer Mensch wiegt 15 mal mehr als ein 5 kg Zwergdackel. Bekommt der Dackel am Tag 80 Gramm Futter, heisst morgens und abends jeweils 40 Gramm (und nicht zweimal 80 gr!), wären das im Verhältnis zum Menschen bei jeder Mahlzeit 15 mal mehr, sprich 600 Gramm und insgesamt 1,2 Kilogramm pro Tag!

Welpen (auf dem Bild hierüber sehen Sie den fast 3 Monate alten Caruso) sind im Alter von 12 Wochen schlank, sofern sie korrekt ernährt und nicht überfüttert werden. Natürlich ist bei diesen kleinen wie bei Kleinkindern, der Bauch proportional umfangreicher als bei erwachsenen Hunden.

Zusätzlich zur Reduzierung vom Futter sollte der Hund mehr bewegt werden, wenn er deutlich zuviel Gewicht hat und ungerne läuft, wird er anfangs nur kurz spazieren geführt, die Zeit sollte sich ihm anpassen und ständig erhöht werden. Bei Hunden mit Uebergewicht sollte auf flachem Boden gelaufen werden, bergiges Gelände strapaziert den Rücken und die Gelenke zu sehr.

Wie geht es weiter?
Wenn die Rippen gut spürbar geworden sind, heisst es bravo, geschafft! Jetzt sollten Sie keinesfalls in alte Muster zurückfallen. Wenn Sie unbedingt mit Leckerlies trainieren wollen (man kann auch mit Spiel belohnen), dann müssen diese hochwertig sein wie kleinste Trockenfleischstücke und die Menge muss von der nächsten Mahlzeit abgezogen werden. 

Die Futtermenge wird nach dem Erfolg mengenmässig wieder angepasst, dabei sollten Sie bedenken, dass die auf der Verpackung empfohlene Menge sehr wahrscheinlich zu gross ist, bleiben Sie gut 10% darunter und kontrollieren Sie nach einer Woche durch seitliches Rippenstreicheln, ob eine Zunahme oder weitere Abnahme stattgefunden hat und passen Sie die Menge an. Bei kastrierten Hunden sollte die gegebene Menge deutlich geringer sein, durch ausprobieren bekommt man es raus, 20% weniger sind da schon ein üblicher Wert. Eine sterilisierte Standardhündin kommt mit der Menge klar, die ein erwachsener Zwergdackel bekommen sollte. Aeltere Hunde bekommen auch weniger, der Gemüseanteil wird gegenüber des Fleischanteils erhöht. Rechts sehen Sie eine 15,5 Jahre alte schwarz-rote Zwergin, die genauso schlank ist, wie die 10 Jahre jüngere Eve (die Haare täuschen ein wenig).

Sehr viel mehr zum Thema Hundefutter gibt es auf unseren entsprechenden Seiten, denn Information ist das wichtigste und was Sie als Mensch über Ernährung wissen, betrifft den Menschen aber selten den Hund.